Sonntag, 9. Oktober 2011

28.Tag. Dienstag 26.8.2011

Erdeven - Hennebont - Lorient - Larmor-Plage - Gudel-Plages - Quimperlé - Scaër - Carhaix-Plouguer - Morlaix - Plougasnou

Heute Morgen liegt der Nebel über den Feldern, er geht mit den Hunden spazieren und sie treffen auf sechs Rehe - Ekstase bei Leon! Aber an der Leine...
Wir wollen noch eine schöne Küstenstraße entlang fahren, bevor wir uns das Landesinnere anschauen. Von Larmor-Plage bis Gudel-Plages wirkt die Landschaft wie eine Mischung aus Sylt und Schottland, ich liebe diese Farben!


Aber jetzt genug Meer, wir sind neugierig auf das Land. Über Quimperlé, überraschend bergig und steil, fahren wir auf landschaftlich schöner Strecke (sagt unsere Straßenkarte) Richtung Norden ins Landesinnere. Aber schade, es ist nicht so wie erwartet. Die Landschaft wirkt auf mich ähnlich wie das Bergische Land, wo ich herkomme, hügelig, bergig und bewaldet, und die Dörfer oder wenigen Häuser sehen verloren und ärmlich aus. Es gibt auch keine Märkte oder Straßenverkauf mit Produkten der Region wie am südlichen Atlantik. Nun wird es Zeit für einen Spaziergang mit den Hunden, wir biegen auf einer beliebigen kleinen Straße ab und landen, wie wir zu spät erkennen, an einer Hühnerfarm der schlimmen Sorte, es stinkt dort und deprimiert. Die Hunde des Bauern, der in einem hübschen Steinhaus lebt, stellen sich uns etwas bedrohlich in den Weg, Zeit zur Umkehr, wir wollen weiter.


Kurzfristig fahren wir durch Heidelandschaft, dann wieder Bergisches Land. Es reizt uns überhaupt nicht, hier einen Stellplatz zu suchen, das Meer ist auch gar nicht mehr so weit. Kurz bevor wir wieder die Küste erreichen, passieren wir ein größeres Aufgebot von Motorradpolizisten, und ich frage mich, was die hier umtreibt, bin mir aber sicher, dass wir nicht in ihr Visier geraten sind, weil wir mit dem Bus sowieso nie irgendwelche Geschwindigkeitsbegrenzungen übertreten, dafür ist er einfach zu langsam. Aber Irrtum, einer löst sich aus der Meute, fährt uns hinterher und hält uns an. Plötzlich können wir beide kein Französisch mehr sprechen, aber es hilft nichts, per Zeichensprache signalisiert er dem Fahrer, dass er nicht angeschnallt sei. Und will dafür 90€ kassieren. Die haben wir aber nicht und noch weniger wollen wir sie bezahlen, was die Sache nicht besser macht. Es kommt zu einer hitzigen Debatte, in der er plötzlich wieder fließend Franzosisch sprechen kann, und der Gendarm seine Macht auf unangenehmste Weise ausspielt. Wir zahlen, nachdem wir in Polizeibegleitung einen Geldautomaten angefahren haben, und mein tapferer Fahrer kann es nicht lassen, seinen Gegenspieler auf subtile Weise zu reizen, der verspricht ihm daraufhin, ihn beim nächsten Vergehen, bei dem er erwischt wird, so richtig ranzunehmen... Na prima, ein neuer Feind! Einen freien Stellplatz in der unmittelbaren Umgebung zu suchen, ist unter diesen Umständen vielleicht nicht so günstig.


Aber die Küste hier ist wieder so schön, wir erkennen Plougasnou wieder, hier haben wir bei unserer letzten Tour mit unserer damaligen Hündin Sheila im VW-LT im Hafen Fisch gekauft. Und hier in dier Nähe muss nach seiner Erinnerung mein Sehnsuchtshaus liegen, eingeklemmt zwischen zwei Felsen und rundherum nur Meer und Steine. Das finden wir zwar heute nicht, dafür aber eine traumhafte Felsküste und einen Stellplatz mitten auf dem Parkplatz an der Mole im Fischereihafen.


Der Himmel bietet nach Sonnenuntergang ein unglaubliches Farbspiel.

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